Hike Ozette Loop, Washington

Inzwischen sind wir auf der Olympic Peninsula in Washington…
Wenn man Reiseführer und Reiseplanung so leidenschaftlich meidet wie ich es tue, dann erlebt man ganz viele Überraschungen. Schön, oder?! 🙂 (Mehr oder weniger freiwillig übernimmt Marcus ab und an die Lektüre des Reiseführers)
Irgendwie hatte ich nur einen Berg im Kopf, der mitten auf dieser entzückenden Halbinsel stehen soll. Der uralte Regenwald und die Küste (man stelle sich das mal vor: eine Halbinsel hat eine Küste!) sind in meiner Wahrnehmung hinten über gefallen.

Unsere erste 2-Tages Wanderung führt uns durch den Regenwald an einen völlig einsamen (es sei mal kurz erwähnt: Ein Hoch auf die Nebensaison!!! Es ist einfach kaum noch was los!), zum Teil felsigen Sandstrand, an dem viele riesige Baumstämme liegen. Und dann erst der Duft! Herb-würzig im Wald, frisch-salzig am Meer – eine Wohltat.
Eine fast noch größere Wohltat ist das Wetter: Die Sonne scheint und hat vor allem noch richtig Kraft. Das erste Mal seit Monaten tragen wir wieder Shorts und T-Shirts!!

Ozette Loop Trail (OlymPen) 261017_011

Es braucht vermutlich nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, dass eine einsame Zeltnacht an einem gigantisch schönen Strand am pazifischen Ozean ein traumhaftes Erlebnis ist, oder?! Vor allem, wenn man abends noch beobachtet, wie eine glutrote Sonne maximal kitschig im Wasser versinkt. Im Hintergrund ein kleines Möwenkonzert. Ich hätte gerne für einen Moment die Zeit angehalten 😉 Natürlich wird es auch jetzt nachts sehr kühl, aber nicht ganz so (nass) kalt wie in der letzten Zeit.

Am nächsten Tag wandern wir (bei strahlendem Sonnenschein) gute 3 Meilen am Strand entlang, beobachten zuerst Robben in prachtvollem Pelz auf mehreren Felsen vor der Küste und dann eine Seelöwenkolonie. Die ist allerdings eindrucksvoller zu hören als zu sehen. Für die Sichtung brauchen wir ein gutes Fernglas – das Gegrunze dagegen ist weit und laut zu hören.

Dann geht’s 3 Meilen durch den Regenwald zum Auto zurück. Wandern kann so einfach sein…

Ähh, ja...

Von einer kleinen Anekdote abgesehen: Da wandere ich 9 Tage ohne Verletzungen durch wirklich anspruchsvolles Gelände im Yukon, um am Strand von Washington auf feuchtem Seegras auszurutschen, mir dabei selbst noch ein Bein zu stellen und einmal komplett der Länge nach aufzuschlagen (natürlich mitten rein ins glitschige Seegras). Dabei schlage ich mir an einem Stein ziemlich unangenehm das Knie blutig (und blau). Ich hab mich gefühlt wie ne Vierjährige…. In dem Moment war es doch recht schmerzhaft, aber 2 Tage später, als ich mir die Szene von außen betrachtet vorstelle, muss ich Tränen lachen und kann kaum wieder aufhören 😉

2 replies added

  1. verena 3. Februar 2019 Antworten

    toller und anschaulicher bericht.
    daaanke

    • Anja Kleeberg 4. Februar 2019 Antworten

      Danke Dir, liebe Verena! Und soooo gern geschehen! Liebe Grüße, Anja

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