THE HIKE, Kluane NP, Yukon

 

 

Ein kleiner Spaziergang…

Wir sind gerade von einer 9-tägigen Wanderung der etwas anderen Art zurück, und ich stehe noch immer völlig berauscht mehrere Meter neben mir.

Der Reihe nach: Schon im Juli, als wir auf dem Weg nach Alaska durch das Yukon gefahren sind, haben wir uns für eine herbstliche 8-10 Tageswanderung im Kluane NP entschieden.

Was für eine Entscheidung... Die Route ist, bis auf die ersten Kilometer, komplett wegelos, so dass nicht nur das sehr anspruchsvolle Terrain, sondern auch die Orientierung als ausgesprochen schwierig gilt.

„The Route has it all, and it demands it all“ war in einer Beschreibung im Internet zu lesen (von der ich glücklicherweise nur die ersten 3 Sätze gelesen habe). Dem können wir uneingeschränkt zustimmen. Uns wurde viel, wirklich extrem viel abgefordert, und dafür wurden wir mit einem unbeschreiblichen Gefühl von Einsamkeit (die gesamten 9 Tage lang haben wir nicht nur niemanden gesehen, es gab auch kaum Spuren von Zivilisation) und unberührter, gigantischer Wildnis belohnt, die uns ehrfürchtig still werden lies.

Tag 1
Wir starten auf leichtem Weg (einer sehr alten mining road, von der noch ein Trampelpfad übrig ist) bei strahlendem Sonnenschein. Wegen des 25kg Rucksacks (Marcus schultert flotte 30kg) auf dem Rücken muss ich mich am Anfang alle paar Meter daran erinnern, dass das ein wirklich großartiges Vergnügen ist und ich das alles freiwillig mache…

Schon auf diesem Pfad finden wir Wolfs-, Fuchs-, Bären- und vermutlich Coyoten-Losung. Nachdem ich mich langsam wieder an die Last gewöhnt habe, beginne ich, mich daran zu erfreuen.

Nach Sonnenuntergang fällt die Temperatur sofort unter 0°C, um dann im Laufe des Abends noch sehr empfindlich zu sinken.
Vorhang auf: Wir sehen die beeindruckensten Nordlichter, die wir je gesehen haben! Selbst das Grönländische wird übertroffen. Es flackert intensiv grün und durch den Hauch eines Abendrots auch noch leicht rötlich über uns hinweg. Manchmal scheint es, als wäre der gesamte Himmel ein Meer aus tanzenden Nordlichtern. Ich löse mich viel zu spät von diesem faszinierenden Schauspiel und friere die halbe Nacht in meinem eigentlich kuschelig warmen Daunenschlafsack (Marcus macht es geschickter: Er schießt seine Fotos aus seinem Schlafsack im Zelt :-)).

Tag 2
Wir nehmen bei leichter Bewölkung (aber sehr guter Sicht) Kurs auf den ersten Pass. Die inzwischen wegelose Route führt durch eine hügelige, tiefgründig moosige Landschaft. Es geht also nicht nur ständig hoch und runter, wir sinken außerdem wie in sehr feinem Wüstensand bei jedem Schritt viele Zentimeter ein.

In einer Pause beobachten wir eine Herde Caribous, die hier, im Gegensatz zu den Rentieren in Skandinavien, wirklich gänzlich wild sind. Das Oberhaupt der Herde ist ein Prachtexemplar: mit wunderschönem weißen „Kragen“ und einem Geweih der Superlative scharen sich die Weibchen um ihn.

Nach 8,5 h Wanderung entscheiden wir uns für einen Campspot in einem Flussbett mit krassem Blick auf Berge & Gletscher. Fast jeder einzelne unserer Campspots wird ein Highlight für sich, für den alleine sich die Strapazen des Tages gelohnt hätten.

Tag 3
Wir meistern den ersten Pass der Route. Morgens starten wir bei strahlendem Sonnenschein, doch während wir hoch oben auf dem langgezogenen, hügeligen Grat nach dem beschriebenen (und einzig gangbaren) Abstieg suchen, zieht es langsam zu. Trotz der Wegbeschreibung, die wir vom NP erhalten haben, erfordert die Orientierung höchste Konzentration und der erste Teil des Abstiegs ist ein reines Gerutsche in losem, feinem Kies an einem SEHR steilen Hang.

Am Hang gegenüber werden wir von drei großen, strahlend weißen Dallschafen mit dicken, massiven Hörnern beobachten – wieder mal wirkliche Vorzeigeexemplare ihrer Gattung. Ich bin mir sicher, sie haben sich köstlich über uns ungeschickten Zweibeiner amüsiert (habe ich eine Lachträne im Auge des Schafes gesehen?? Oder einfach nur Fassungslosigkeit?). Danach arbeiten wir uns über große Steine und lose Platten in einem steilen Flussbett hinunter – was noch viel anstrengender ist…
Nach 9,5 h Wanderung sind wir stehend k.o. Immerhin ist es auf der anderen Seite des Passes nachts etwas wärmer. Glücklicherweise bleibt die Sicht gut, alles andere hätte auch einfach nicht passieren dürfen. Punkt (und jetzt nicht weiter drüber nachdenken…).

Die Wolfssichtung

Tag 4
Der Körper hätte ganz gern einen Ruhetag, stattdessen wandern wir heute 10,5h… (heute allerdings inkl. vieler kleiner Pausen…) Grund: Wir haben unsere Wanderung mit 8 Tagen (plus 2 Notfalltagen) im NP angemeldet, so dass uns die Zeit etwas im Nacken sitzt. Am Tag 11 würde eine aufwendige Suche nach uns beginnen...

Der Blick, der uns in dem breiten Tal erwartet, ist grandios. Wildnis, wie sie im Buche steht. Ein ungezähmter, stark mäandernder Fluss in grobem Flussbett, Hügel und schroffe, schneebedeckte Bergketten, in welche Richtung wir auch schauen. Außerdem kommt der riesige Gletscher in Sicht, der sich bis in das Flussbett erstreckt und an dem wir heute & morgen entlang laufen werden. Wir fühlen uns winzig, einfach absolut winzig und saugen die fast überwältigende Einsamkeit, die unberührte Schönheit und die unendliche Stille in uns auf.

Die Zeit scheint still zu stehen, als wir im strahlenden Sonnenschein am gegenüberliegenden Flussufer einen schwarzen Wolf entdecken und ihn lange dabei beobachten, wie er Squirrels jagt. Ein unvergesslicher Gänsehautmoment…

Der Weg durch das Flussbett ist durch die mittelgroßen, runden Steine sehr mühsam. Später machen wir unsere erste (von vielen) Bekanntschaft mit „Bushwhaking“, was soviel wie „sich durchs Unterholz schlagen“ bedeutet. Hier im Yukon ist das ziemlich ernst zu nehmen… Auf dem Weg durch den uralten, wilden und durchgängigem mit dichtem Moos bewachsenen Wald fragen wir uns, ob jemals in der Neuzeit eine Person einen Fuß hierher gesetzt hat, denn unsere gewählte Route weicht deutlich von der Wegbeschreibung des NP ab. Manchmal riecht es, als hätte ich ein Fläschchen Fichtennadelöl geöffnet. Irgendwann stoßen wir auf den uralten (und deswegen sehr zugewucherten) horsetrail aus den 1930-1960er Jahren, nach dem wir gesucht haben. Eine Vielzahl von Spuren lässt keinen Zweifel aufkommen, wer diesen Weg am stärksten benutzt: Bären, Wölfe und Elche. Alle paar Meter finden wir Losungen, Fährten und Kratzbäume.

Das Camp mit Blick auf den Gletscher ist eines fürs Poesiealbum. Was für ein unendlich schöner Tag.

Tag 5
Heute führt uns der Weg an und auf den Seitenmoränen des tief beeindruckenden, strahlend weißen Gletschers entlang – hin zum Pass Nummer zwei. Es wird der erste und einzige Tag sein, an dem die Wolken tief hängen und die Bergspitzen um den Gletscher herum teilweise verhüllt sind. Die Etappe ist anstrengender als erwartet. Auf der Such nach dem optimalen Weg geht es ständig bergauf und bergab. Es bleibt bei „nur“ knappen 9 Stunden Wanderung.

Tag 6 
Pass Nummer zwei. Kurz nach Beginn der Tagesetappe überrascht uns ein weiteres Rivercrossing (wir hatten gehofft, das Thema gestern abgearbeitet zu haben). Die Außentemperatur liegt bei unter 0°C, das Gebiet befindet sich im Schatten und die Ränder des Flusses sind gefroren. Der perfekte Moment für ein erfrischendes Fußbad… Da wir uns (laut Beschreibung) eigentlich auf der richtigen Seite des Flusses befinden, müssen wir also zu allem Überfluss nach dem ersten Crossing wieder zurück crossen. Spätestens beim zweiten Durchwaten des Flusses ist jegliches Gefühl aus unseren Füßen verschwunden.
Der Tag wird genau so, wie er anfängt: Hart. Wirklich sehr hart. Immerhin ab vormittags bei strahlendem Sonnenschein (auf der ganzen Tour fällt nicht ein Tropfen Regen – unsere Dankbarkeit dafür ist wirklich unermesslich).

Auf dem Weg zum Pass scheuchen wir ca. 100 Schneehühner auf, die im Pulk in einem Gebüsch sitzen. Wenig später treffen wir auf eine Handvoll wenig scheuer Dallschafe, von denen wir nur ca. 30m entfernt sind. Das hat Seltenheitswert bei den ansonsten scheuen Tieren.

Wir missverstehen (bis heute) die verwirrende Wegbeschreibung und finden uns nach zähem Aufstieg entlang eines steilen, groben Flussbettes irgendwann vor einem Wasserfall wieder. Passieren unmöglich. Lösung: Bushwhaking einen steilen Hang hinauf. Wir machen viele extra Höhenmeter und müssen alles wieder absteigen, bevor es dann noch den eigentlichen Pass hoch geht. Großartig, das ist genau das, was man auf so einer Etappe braucht...

Der Blick auf dem Pass ist allerdings einfach atemberaubend. Aus der Richtung, aus der wir gekommen sind, sehen wir nicht nur die mächtigen, schneebedeckten und gletscherverzierten Berge, sondern erhaschen und erahnen den Blick auf das unendliche Icefield, das dahinter liegt. Von hier werden all die zahlreichen Gletscher gespeist. Wieder mal Geographie zum anfassen.

Es ist inzwischen eigentlich schon viel zu spät für den Abstieg, aber zum einen drängt wie anfänglich beschrieben die Zeit, zum anderen wollen/müssen wir die gute Sicht ausnutzen. Ohne absolut freie Sicht ist die Orientierung an diesem Pass gänzlich, komplett und total unmöglich (wie bei Pass Nr. 1 auch…). Und wer weiß schon, wie das Wetter morgen wird…
Es wird eine Belastungsprobe, vor allem, da wir uns nach dem richtigen Anfang kurzzeitig für eine falsche (zu allem Überfluss auch noch schneebedeckte) Route entscheiden…
Beim zweiten Anlauf finden wir den richtigen und einzig gangbaren Weg hinab ins Tal. Der Blick hinab in die Tiefe und auf die steilen Hänge ist ehrlich gesagt fast ein bisschen furchteinflößend (gut, dass ich solche Empfindung „outdoors“ einfach ignoriere). Steil bekommt hier eine wirklich neue Dimension und wir arbeiten uns Schritt für Schritt auf großen, losen Blöcken und feuchten, glatten Platten hinunter. Hochkonzentriert, denn Probleme mit Knöcheln oder Knien dürfen hier mitten im Nichts einfach nicht auftauchen. Und Fehler dürfen hier nicht passieren. Punkt.

Die Erleichterung ist riesig, als wir nach einer gefühlten Ewigkeit im engen, immer noch steilen Tal stehen. Das war grenzwertig… Und kurz denken wir darüber nach, was gewesen wäre, wenn die Feuchtigkeit über den Platten angefangen hätte, zu frieren. Oft sind Gedanken ganz schön lästig… Nach unserer Rückkehr erfahren wir, dass der Abstieg durch einen recht frischen Hangrutsch noch mal massiv schwieriger geworden ist. Aha.

Nach 11h Wanderung ohne viele Pausen bauen wir unser Zelt auf. Richtig, richtig erschöpft. Aber irgendwoher kommt doch immer wieder Energie. In absoluter Dunkelheit bewundern wir einen Sternenhimmel, der uns einfach nur noch staunen lässt.

Tag 7 
Der gestrige Tag steckt uns in den Knochen, scheinbar jede Zelle meines Körpers hätte heute wirklich gerne einen Ruhetag – oder zumindest eine leichte, einfache  Etappe. Aber wirklich leicht ist auf dieser Wanderung eigentlich gar nix.

Wir laufen das nächste breite Flusstal entlang. In einer steilen, hohen Felswand beobachten wir Schneeziegen und werden ziemlich neidisch. Völlig unbeeindruckt turnen sie auch im steilsten Gelände ohne die geringsten Probleme herum. Schneeziege müsste man sein…

Nach einem sonnigen Morgen bekommt der Himmel eine ganz seltsam intensive, hellgraue Farbe (kündigt sich Schnee an?!). Die Sonne scheint milchig durch das Grau des Himmels, der sich kontrastreich von den schneebedeckten Bergen abhebt. Sieht cool aus - wie so vieles auf dieser Wanderung.

Laut Beschreibung sollen wir am Rande des Flussbettes ganz easy irgendwelchen Wildwechsel Pfaden folgen. Klingt super! Genau das, was ich heute brauche! Es kommt völlig anders... Mal finden wir ein paar gute Meter, dann wieder ist der schmale Pfad genauso plötzlich verschwunden, wie er aufgetaucht ist und wir gehen unserem neuen Hobby nach: bushwhaking auf der Suche nach Pfaden (verfi... Sch… ist das anstrengend!!!)

Ich vermute ganz einfach, dass es sich bei diesem Wildwechsel mit seinen Pfaden um Fabelwesen handeln muss, die sich nach Lust und Laune in Luft auflösen – und damit eben auch ihre Wege. Puff! Weg sind sie.

Besonders schön wird es, als ein Biber den gesamten Bereich unter Wasser setzt und damit unpassierbar macht. Zu spät erkennen wir, dass eine andere Wegwahl (dichter am Fluss) vermutlich die Bessere gewesen wäre. Wir müssen in absolut unwegsamem, dicht bewachsenem Gelände einen steilen Hang immer hoch und runter. Und das ausgerechnet heute. ICH MAG NICHT MEHR. Wäre dieser Biber vor meiner (vegetarischen, eigentlich äußerst tierlieben) Nase aufgetaucht, ich hätte ihm den Hals umgedreht – ohne mit der Wimper zu zucken. Vermutlich hätte ich ihn auch noch in Stücke gerissen - und hätte diese Stückchen dann zu Brei getrampelt. Wir brauchen für einen Kilometer mehr als eine Stunde (!).

Danach ändern wir unsere Strategie. Wir geben die Pfade der Fabelwesen auf und versuchen, dauerhaft im Flussbett zu laufen (was auch alles andere als leicht ist). Irgendwann im Laufe des Tages kommen meine Energie und sogar die gute Laune zurück. Jetzt hätte es mir um den Biber sehr leid getan ;-). Nach 10,5h bauen wir unser Zelt auf. Und wieder bestaunen wir einen klaren Sternenhimmel, den man eben nur in der abgeschiedenen Dunkelheit, fernab jeglicher Lichtquelle, bestaunen kann.

Eigentlich hatte ich im Vorwege fast schon befürchtet, dass es sich ab heute nur noch um den „Weg raus“ handelt. Weit gefehlt. Auch in diesem breiten Tal kommen wir aus dem Stauen über die Landschaft nicht raus.

Tag 8
Der letzte Minipass darf heute erwandert werden. Wir finden die (schlecht) beschriebe Stelle nicht, an der wir das Flussbett verlassen sollen und machen mehrere Extrakilometer – immerhin im strahlenden Sonnenschein (aber wie immer angenehm kühlen Temperaturen). Mit bushwhaking arbeiten wir uns mühsam den Hang hoch. Das Wandern ist des Müllers Lust. Oder wie heißt dieses absurde Liedchen noch mal? Und warum überhaupt ein Müller??  Gehen Müller wandern? Warum? Es ist interessant, wenn sich das Hirn mit Nonsens beschäftigt.

Oben sind die Strapazen (fast..) vergessen und wir genießen ein letztes Mal den Blick in die abgeschiedene Wildnis dieser Berge, die wir sehr wahrscheinlich nie wieder sehen werden. Ich denke über Vergänglichkeit nach – wie beruhigend, dass statt Nonsens wieder mehr Tiefgang im Hirn vorhanden ist.

Ab jetzt beginnt der Abstieg – immer in einem Flusslauf entlang. Wie beschwerlich auch dieser letzte Teil wird, ahnen wir oben noch nicht. Wieder verspricht die Beschreibung einen eher leichten Abschnitt des Trails (das hätte uns stutzig machen sollen) – denn man soll irgendwann auf eine alte Straße (!) treffen. Wir hoffen zumindest auf eine Art Trampelpfad. Irgendwann bin ich mir nicht ganz sicher, ob hier vielleicht von einer Ameisenstraße die Rede ist, zumindest lässt sich nichts finden, was auf eine „Straße“ hindeutet. Nichts. Gar nichts. Überhaupt nichts.

Es ist ziemlich zermürbend, am Ende einer kräftezehrenden, anstrengenden Wanderung noch mal viel mehr Energie mobilisieren zu müssen als erwartet. Wir fluchen uns voran. Nach 10,5 Stunden bauen wir ziemlich k.o. unser Zelt auf und bewahren uns die letzten 5,5km für morgen auf, denn immerhin soll sich die „Straße“ auf den letzten 4-5km „substanziell verbessern“ (so  der Wortlaut der Wegbeschreibung). Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Tag 9 
Um die Sache abzukürzen: Es gibt keine Straße (was uns nach unserer Rückkehr vom NP bestätigt wird – die Beschreibung ist einfach völlig veraltet). Ich möchte nicht so dramatisch werden und behaupten, dass es die längsten 5,5km meines Lebens werden, aber sie werden definitiv lang. Wir brauchen für die 5,5km 5 Stunden (!!) – und das nicht, weil wir plötzlich erlahmt sind, sondern weil wir uns wirklich mühsam Meter für Meter durch dichtestes Gebüsch hindurch arbeiten müssen. Immer schön auf der rechten Seite des Flusses, in der Hoffnung, irgendwann auf diese mysteriöse Straße zu treffen. Die Alternative wäre, ständig die Schuhe an- und auszuziehen und den Fluss zu durchwaten. Manchmal machen wir das – und verfluchen dabei die Beschreibung, die uns auf einen einfachen Weg hat hoffen lassen.

Belohnt werden wir allerdings noch mit einer absoluten Rarität. Wir erhaschen im Unterholz einen wirklich sehr seltenen Zeitgenossen: Den Vielfraß! Ich hätte das scheue Tier nicht erkannt, aber Marcus kennt sich ziemlich gut aus und erkennt die Tiere in Sekundenschnelle.

Wir trauen unseren Augen kaum, als hinter einer Kurve recht unvermittelt der Highway  auftaucht. WIR HABEN ES GESCHAFFT.

Als wir uns der Straße nähern, fahren zwei Autos vorbei. Was für ein unglaublicher Gestank!

Überraschend schnell bekommen wir auf der sehr wenig befahrenen Straße einen lift zurück zu unserem Auto. Das Glücksgefühl ist unbeschreiblich und hält bei mir seitdem an. Stark berauscht beschreibt das Gefühl ganz gut.

Fazit:
Ja, diese anspruchvolle, ziemlich schwierige Route hat uns wirklich vieles abverlangt. Einiges mehr, als gedacht. Gefühlt ist uns nicht ein Meter geschenkt worden. Verlässliche Wege oder gar Wegmarkierungen scheinen Dinge aus einer völlig anderen, weit entfernten Wanderwelt zu sein.

Und gerade deswegen möchte ich nicht einen Meter dieser gigantisch schönen Route missen. Nicht mal einen Zentimeter. Auch nicht die richtig Schwierigen. Ich möchte nicht eine Minute missen. Auch nicht die sehr Erschöpften. Nicht eines dieser vielen, gigantisch wilden, unendlich schönen Bilder von Weite und Einsamkeit, die sich hoffentlich für immer in mein Hirn eingebrannt haben.
DANKE. Einfach DANKE.

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2 replies added

  1. Annelore Piep 21. Januar 2019 Antworten

    Hallo Ihr Zwei,
    der Bericht ist auch beim wiederholten Lesen einfach „Spitze“. Man kann direkt neidisch werden (ha,ha vom Sofa aus). Die Bilder haben mir gefallen,
    was für eine gigantische Natur. Ich freue mich auf weitere Berichte und Bilder.

    • Anja Kleeberg 4. Februar 2019 Antworten

      Danke Dir sehr für Dein Feedback, liebe Annelore! Gute Vorfreude 😉 Liebe Grüße
      Anja

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